Samstag, Juni 25, 2005

wach geküsst in kappeln.

wenn auf einen wundervollen, fast zu heißen sommertag ein trüber morgen folgt, an dem der regen nur so auf's deck schüttet, ist das erstmal nicht so tragisch. die von sengenden sonnenstrahlen gereizte haut freut sich über die kühle. in den schlafsack gekuschelt mit einem spannenden buch in den händen ist das wochenende trotzdem perfekt. der schauer dauert allerdings fast zwei stunden. der erste schluck kaffee am morgen ist so gut wie jeder erste kuss, heißt es bei uns. ohne milch an bord zögert sich dieses erlebnis allerdings noch eine weile hinaus. durch den vorhang aus wasser zum einkaufen zu laufen ist wenig verlockend. irgendwann lässt sich das verlassen des schiffes trotz regens nicht mehr hinauszögern. segeln ist halt kein hallensport. und so werfen wir die öljacken über, krempeln die hosen so hoch es eben geht und marschieren in badelatschen über den steg. und wenn man den weg schon macht, kann man auch gleich beim hafenmeister vorbeischauen, havnepenge und so. obwohl er uns seit fast zwei jahren nicht gesehen hat, begrüßt er uns wie alte freunde und - oh gott, kann das sein? kann der mann gedanken lesen? - bietet uns einen kaffee an. herrlicher kann ein morgen nicht beginnen. und ein paar stunden später strahlt auch wieder die sonne. danke willi.